Schwager Horst, der ehemalige Kunstradfahrer, half aus. Souverän fuhr er die Mopeds runter. Unten standen wir bereit um ihm zu helfen durch die enge Pforte zu rangieren. Er brauchte aber keine Hilfestellung. Er schaffte es jedes Mal auf Anhieb die Motorräder heil hindurch zufahren. Kaum hatten wir die Zelte gemeinsam aufgebaut, wurden die Kinder und wir zum Abendessen in die Burg gerufen. Nach einem einfachen, aber guten Mahl kam der gemeinsame Abwasch. Da schauten die Kinder. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet, dass Motorradfahrer auch abspülen können. Nachdem die Kleinen in ihren Zimmern waren, hielt der Burgvogt noch einen Plausch mit uns. Er bereitete das Frühstück für den nächsten Tag vor und hatte alle Hände voll zu tun. Trotzdem freute er sich über unsere Anwesenheit. Mit Einbruch der Dunkelheit musste auch das innere Burgtor verschlossen werden. Wir, die wir im äußeren Bereich der Burg kampierten, wurden ausgesperrt und so beschlossen wir, runter ins Dorf zu gehen um mit einem Bierchen den Tag zu beenden. Morgens war es in unseren Zelten schon früh hell. Werner und ich waren Frühaufsteher und kamen schnell auf die Beine. Unsere Jugend hatte es da schon etwas schwerer mit dem Aufstehen. Werner half aber ein bisschen nach und so kam die Packerei langsam in Schwung. Alles musste wieder verstaut werden und Horst hatte die Motorräder schon hochgefahren, als wir zum Frühstück kommen konnten. Unser Burgvogt hatte ein wirklich leckeres Müsli bereitet. Den Kindern und uns schmeckte es ausgezeichnet. Gabi notierte sich das Rezept und die Tipps dazu, verschusselte aber später die Notiz. Als wir die Burg verließen winkten uns die Kinder und der Burgvogt nach. Über einsame und kurvenreiche Nebenstrecken führte unser Weg nun nach Irrel. Dort befindet sich das »Westwallmuseum«. Das ist ein für Besucher hergerichteter alter Westwallbunker. Als wir ankamen mussten wir aber feststellen, dass sonntags erst um 16 Uhr eine Führung stattfand. Zu spät für uns. So konnten wir uns nur die Außenanlagen anschauen. Da war aber nicht viel zu sehen und so saßen wir bald wieder auf den Sätteln unserer Maschinen. |